Freitag, September 20, 2013

Dieser Wahnsinn muss aufhören



Immer häufiger passiert es, immer weitere Kreise zieht es - Flashmobs! Und ich rede nicht von irgendwelchen Flashmobs, die Rede ist von rot-rot-grünen Flashmobs. 
 
Immer samstags, wenn in der ganzen Republik die Wochenmärkte stattfinden, sammeln sie sich in kleinen Banden. Politisch-hochaktive Jugendliche und Heranwachsende, die sich absolut nichts dabei denken, verabreden sich über das Internet zu diesen gemeinen Treffen – Flashmobs!

Hier handelt der Gemüsehändler mit dem frischen Salat, dort verkauft der Bauer aus dem Nachbarort frische Eier und niemand ahnt was gleich passieren wird. 

Doch plötzlich bricht die Hölle los und aus allen Ecken brüllen die irrsinnigen Polit-Flashmob-Junkies: „BUH!“  Hier springt einer hinter einem Haus hervor, dort brüllt einer mit einem Megaphon. So spontan wie es losgeht, ist es auch wieder vorbei. Zurück bleiben nur eine verstörte Öffentlichkeit und ein absolut erschrockener, verängstigter Markt. 

Die Folgen sind fatal! Der Markt muss in der Regel sofort in psychologische Betreuung geschickt werden, damit, wenn montags die Börsen wieder aufmachen, das Schlimmste abgewendet werden konnte. Noch Wochen nach einem solchen Flashmob ist allerdings noch immer die Verunsicherung zu spüren, was wohl wäre wenn es wieder einmal zu einem dieser verheerenden Flashmobs kommt. 

WANN hat dieser Wahnsinn endlich ein Ende? WANN hören diese jugendlichen Rowdies endlich auf unschuldige Märkte zu erschrecken? WANN erfindet endlich jemand Ritalin für Märkte?

On the Road again!



Die Bundestagswahl steht vor der  Tür. Viel wird erzählt, viel gefordert, viel darüber geredet, wer mit wem, gegen was und überhaupt - Steuern rauf oder runter, Mindestlöhne, ein bisschen Frieden, etwas Überwachungsstaat.
 
Was so gut wie kein Thema ist: Arbeitslose, Arbeitssuchende sowie der Weg in Lohn und Brot.
Klar bei nur 3 Millionen Arbeitslosen in der Statistik.
Wahrscheinlich würde es mich auch nicht beschäftigen, wäre ich nicht gerade in der Situation eines auslaufenden, befristeten Vertrages und der Situation Bewerbungen zu schreiben.

„Ach alles Pillepalle! Du bist Akademiker und wir haben Fachkräftemangel in Deutschland, da findest du sicher ganz einfach was!“

Stimmt, leider so nicht, denn auch genügend Akademiker sind entweder völlig atypisch beschäftigt oder ganz arbeitsuchend. 

„Dann hast du halt das Falsche studiert!“ 

Gilt leider auch nicht. Eben erst erschien wieder ein Artikel über einen Bio-Ingenieur, der verzweifelt arbeitssuchend ist.

Das allgemeine Problem ist, man muss im Grunde mit positivem Denken, Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein ans Bewerben rangehen. Und doch zieht jede Absage einen wieder ein bisschen runter. Insbesondere werden keine Gründe genannt für die Ablehnung und „von einer Nachfrage sei abzusehen, da man aus juristischen Gründen sowieso nichts sagen dürfe“. So sinkt natürlich etwas das Selbstbewusstsein.  

Zusätzlich kann man so viel positiv Denken wie man will, sieht man eben dennoch das Damokles Schwert über sich hängen, dass  einen trifft, wenn doch der Fall eintritt und man findet nichts. Arbeitslosigkeit bedeutet ja viel mehr als nur arbeitssuchend und ansonsten viel Freizeit. Es bedeutet sozialen Abstieg, sich verabschieden von einem guten Lebensstandard, welchen man sich dann nicht mehr leisten kann, sich verabschieden von einer festen Beziehung, da in unserer kapitalistischen Gesellschaft emotionale Verbundenheit auch immer an finanzielle Leistungsfähigkeit gekoppelt ist, und sich verabschieden von der Wohnung in der Mittelschichten-Wohngegend, die man sich als Normalverdiener im Doppelpack locker leisten konnte, aber als arbeitsloser Single eben nicht mehr.

Ist man dann erst mal raus aus der Berufstätigkeit, wird es erst recht schwer, wieder eine Stelle in ähnlicher Position zu finden. Aushilfs- und Überbrückungsjobs sind schnell der Punkt in einem Lebenslauf, der fast noch mehr Fragen aufwirft als das nichts tun. Fachliche Qualifikation verfällt wenn man sich nicht beruflich in einer Stelle weiterbilden kann und auf dem Laufenden bleibt.
Und schon steckt man gedanklich in einer Depression, und schiebt in dunklen Ecken des Gehirns bereits Suizidgedanken für den absoluten Notfall am Tag X vor sich her.

Vielleicht ist es doch besser, dass es bei der Wahl an keiner Stelle um dieses Thema geht.

Meine Wahlempfehlungen für den Wahlsonntag:
1.) Nimm ne Jacke mit, kann windig werden.
2.) Vorher besser nochma Pipi!

Sonntag, September 08, 2013

Episode 3: Der Gutschein, der dann doch keiner war, aber dauerte

Die Anbauwand steht! Ok, das eine Brett hängt noch nicht weil der Fernseher noch nicht hängt. Aber der Rest steht. Und auch die weiteren Querelen haben ein Ende gefunden.
Wir waren dort. Vor langer Zeit (siehe Datum des letzten Posts).
Der Verkäufer war dann doch recht schnell dabei seinen Verkaufsleiter hinzuzuziehen, der dann auf einmal die gemachte Aussage: "Rückbuchung ist nicht möglich, aber ein Gutschein... " seinesVerkäufers ganz schnell revidierte und meinte: "Ja wenn Sie in nächster Zeit keine weiteren Möbel oder eine Küche brauchen, ist ein Gutschein natürlich unsinnig. Wir machen das über eine Rückbuchung wieder gut! Geben Sie uns einfach Bescheid wenn alle Teile vollständig und korrekt bei Ihnen eingetroffen sind."

Über die Summe wurde dann kurz aber schmerzlos verhandelt. Wir bekamen mehr als wir erwarteten. Beziehungsweise, es wurde uns in Aussicht gestellt, denn bis es dann schließlich endlich auf dem Konto war dauerte es noch eine lange Zeit.

Etappe 1: Wir hinterlegen unsere Kontodaten, damit die überhaupt buchen können
Etappe 2: Wir geben Bescheid, dass alle Teile da und funktionsfähig sind, und einer Rückbuchung nun nichts mehr im Wege steht.
Etappe 3: Wir warten!
Etappe 4: Wir haken mal per Mail nach.
Etappe 5: Man sagt uns, man habe die Aufgabe an die Finanzgedönsabteilung weiter gegeben und das Geld wäre wohl raus.
Etappe 6: Wir warten!
Etappe 7: Wir haken nach, ob da wohl doch was schief gelaufen wäre, und geben auch nochmal die Kontodaten mit, falls da was schief lief!
Etappe 8: Man sagt uns, man habe auch dieses mal die Anfrage weitergeleitet.
Etappe 9: Wir warten!
Etappe 10:  Wir haken nach!
Etappe 11: Man sagt uns, das Geld wäre wohl nachdem es rausgegangen wäre, direkt wieder zurückgekommen.

Warum man, als das Geld zurück kam, nicht uns direkt informiert hat, sondern erstmal auf unsere Rückfrage wartete, wird auf immer ein Rätsel bleiben.

Etappe 12: Wir bitten darum, dass die Kohle dann doch bitte mal endlich fließen sollte.
Etappe 13: Wir fliegen in Urlaub. Das Geld kommt dann in der Zeit und erfreut uns nach dem Urlaub.

Soweit also der einfache Vorgang des Anbauwandkaufes bei Mömax, dokumentiert vom Kauf bis zur Rücküberweisung auf Grund von Mängeln bei Lieferzeit und Material. Wenn man nun bedenkt, dass so etwas Einfaches sich mal über mehrere Monate hinzieht, dann versteht man, warum der Weltfrieden für das Jahr 4671 durchaus optimistisch geplant ist.

Samstag, Juni 22, 2013

Episode 2: Wir schauen da jetzt mal vorbei!

„Ich bin eigentlich aus der Abteilung Küchen“, sagt der Typ aus der Küchenabteilung, den wir zwei Stockwerke unter seiner Abteilung bei den Wohnzimmern  angetroffen haben.  Er verabschiedet sich und wir ziehen mit der Hoffnung von dannen, dass alles gut wird.


Wir sind also hingefahren. Leider muss man das bei Mömax scheinbar tatsächlich machen, sonst reagieren die dort nicht.
„Kann ich Ihnen helfen?“, fragte uns also dieser Mitarbeiter.
„Das will ich hoffen, immerhin warten wir inzwischen seit 12 Wochen und zwei Tagen auf eine Anbauwand, die eigentlich nach sechs oder spätestens sieben Wochen hätte geliefert werden sollen!“

Damit waren die Fronten recht schnell geklärt:
Er ist der Verkäufer, der das Pech hatte, von bereits bestehenden Kunden an seinem Arbeitsplatz erwischt zu werden, anstatt in einem Versteck auszuharren.
Wir sind die ganz normalen Kunden, die eben die Ware nicht nur bezahlen, sondern tatsächlich auch geliefert haben wollen.

Und dann kam es zu den drei Sätzen:

„Geld zurück erstatten kann ich Ihnen natürlich nicht, aber Sie erhalten einen Gutschein, nach Abwicklung der Lieferung!“ 

Es  ist zu befürchten, dass es da wohl kaum was geben wird.

„Wir haben Sie versucht vor vier Wochen telefonisch zu erreichen!“

1. Wir hatten keinen Anruf von Mömax in der Anruferliste, und zu der genannten Uhrzeit war sogar jemand zu Hause.
2. Selbst wenn es jemand versucht haben sollte, wäre das  dennoch acht Wochen nach Kauf also klar über die sieben Wochen hinaus.
3. Das Traurigste an der Aussage:  Wenn die dort angeblich niemand erreichen versuchen die das kein zweites oder drittes Mal?  

„Ich schau, dass ich so schnell wie möglich für Sie einen Termin bekomme. Spätestens Montag ruft Sie jemand an!“

Dem war dann tatsächlich so. Wir haben nun einen Termin bekommen. Um wie viel Uhr die Lieferung allerdings erfolgt, dass will man uns allerdings erst zwei Tage davor verraten.

Sollte der Gutschein, den wir erhalten sollen, nicht meine Laune noch etwas Umstimmen kann ich nur zu einem Fazit kommen:
Zum Mömax kann man gehen, wenn man grünes und violettes Gedöns möchte, aber wenn man anständige Möbel zeitnah  geliefert haben möchte, sollte man lieber in einen anständigen Laden gehen.

Dienstag, Juni 11, 2013

Episode 1: Anbauwand-Kauf mit Tücken

Und plötzlich ist man Eigentümer einer ganzen Anbauwand. Also man unterschreibt den Kaufvertrag, bezahlt an der Möbelhauskasse artig den nötigen Betrag und dann gehört einem das gute Stück. So grundsätzlich mal. 

Als ich im Januar dieses Jahr mit meiner Freundin zusammenzog war uns beiden bewusst: so eine Wohnung braucht Möbel. Also stellten wir erst einmal unsere Möbel, die wir so hatten in die Wohnung.  Da stand dann eine Couch, ein Tresen, ein paar Kommoden, ein Bett, ein Schreibtisch und was man so hat. Es fehlten dann aber doch ein Esstisch mit passenden Stühlen, ein Dielenschrank, ein Schuhschrank, ein neuer Fernseher, eine Anbauwand sowie passende Teppiche, Bilder und Gardinen.

Und so begann sie, die Odyssee durch die Möbelhäuser der Region. Man fand hier was, man fand dort nichts, man fand manchmal etwas zu teuer und manches zu spiddelig. Schließlich kam der Tag als wir beim Mömax aufschlugen um auch dort mal nach einer Wohnzimmer-Anbauwand zu schauen. Schnell wurden wir fachkompetent beraten. Schnell fanden wir auch das passende Angebot.

Bereits während dem Verkaufsgespräch störte eine Dame das Gespräch und pochte darauf, dass sie doch gerne ihren Esstisch geliefert bekommen wolle. Der Verkäufer kontaktierte daraufhin den Hersteller, der am Telefon dann Besserung gelobte. Der Verkäufer bot noch eine Wiedergutmachung an, gab ihr die direkte Telefonnummer sowie Email-Adresse und die Dame zog von dannen.
 
Schließlich entschieden wir uns für die Anbauwand, verhandelten beim Preis noch etwas und vereinbarten Lieferung. Dauert etwa sechs Wochen, könnten aber auch sieben werden, weil die gerade die Spedition wechseln. Also Hand drauf, Kaufvertrag fertig gemacht, unterschrieben, gezahlt und heim gegangen.  Alles an einem schönen Tag im März.

Dann wurde es April; bald war es Mai. Die sieben Wochen waren inzwischen vorbei.   Die Eltern der  Liebsten waren dann zu Gast, und schauten gemeinsam mit uns, auf die Stelle, wo der Fernseher noch auf seine Anbauwand wartet. Kurz zuvor dachten wir uns natürlich so nach acht Wochen kann man ja mal neugierig fragen.

Die Anbauwand wäre also in der Tat schon gefertigt worden, vom Hersteller angeliefert und stünde grundsätzlich im Lager bereit zur Lieferung, würde uns also sobald sie an der Reihe wäre geliefert werden. 

Nach inzwischen 12 Wochen scheint der Anbauwand allerdings noch nicht das Glück zu Teil geworden zu sein, in die engere Lieferungsauswahl zu kommen, da uns bisher noch kein Anruf ereilte der uns mitteilte dass wir sie in Kürze erwarten könnten.

Ein persönlicher Besuch steht nun wohl leider aus, um zumindest minimal etwas Druck aufzubauen, in der Hoffnung von Mömax vielleicht noch dieses Jahr die Anbauwand geliefert zu bekommen.

Preisnachlass? Entschädigung? Wiedergutmachung? Wahrscheinlich wird es maximal ein Angebot zum Gratis-Essen im Möbelhauseigenen Restaurant geben. Wollen wir nicht. Ich will endlich meine Anbauwand zusammenschrauben, den Fernseher mitsamt der Soundanlage reinstellen und mit der Holden auf der Couch Lebensqualität genießen.

Sicher das Ganze ist, während überall Kinder verhungern, ganze Landstriche überschwemmt werden oder die Freiheit der Bürger abgeschafft wird, nur ein piefiges First World Problem. Aber es gehört mir, genauso wie meine ungelieferte Anbauwand.

Freitag, Juni 07, 2013

Nackt am Fenster zum Hof


Nachdem ich im Februar umgezogen bin und damit neue Nachbarn habe, dachte ich mein erster Blogeintrag über irgendwelche Nachbarn, würde sich um den Golf spielenden Australier, den Cohiba rauchenden Kubaner, die Pänflötten-Terroristen aus Belgien oder den Computer-Opa ein Haus weiter drehen. Doch damit lag ich falsch.
 
Direkt vor meinem Büro-Fenster befindet sich in fünf Meter Entfernung das nächste Haus mit mehren großen Fenster. Von einem Vorhang hält man dort drüben nichts. Im Sommer wenn die Sonne auf die Wand knallt, schaltet sich automatisch die Jalousie ein und fährt herunter.
Doch weil von Sommer und Sonne in den letzten Wochen wenig zusehen war, gab es eher den durchtrainierten Mitvierziger in Boxer-Shorts und T-Shirts zu sehen. Zumindest wenn man desmorgens mal das Bürofenster für ein kurzes Lüften öffnete oder wieder schloss.

Ist es nun spießig und kleinbürgerlich den Mangel an Vorhängen doof zu finden? Oder schwingt da sogar etwas Neid mit?
 
 

Dienstag, Mai 21, 2013

Der verselbstständigte Diminutiv von Brot

Im Grunde war ich als Kind und Jugendlicher eher ein Fan vom guten, alten Brot. Einfach ne Scheibe abschneiden, belegen, essen, fertig.
Brötchen waren höchstens einmal nötig, um ein Schaumkuss dazwischen zu zerquetschen oder es waren Laugenbrötchen (in die man dann ein Loch puhlte und ein Milky Way drin versenkte).

Qualitätsoffensive nötig


Fürs Büro oder auch für den Frühstückstisch sind es nun mit gehobenem Alter doch Brötchen, die man besorgt. In Masse zum Lagern natürlich tiefgekühlt. Aber insbesondere im Büro, wo ein Ofen zum frisch aufbacken eher stört, kommt dann das Backgut vom Fachhandel zum Einsatz.
Wo aber besorgt man das benötigte Konsumgut? Brötchen vom Bäcker oder vom "Schnell"-Bäcker mit der Selbstbedienung?

Da inzwischen scheinbar alle Bäckereien irgendwie zu Ketten gehören, die von zentralen Großbäckereien beliefert werden, ist der frische Aspekt klar auf Seiten der SB-Bäcker. Mit so manchem Tafelbrötchen hätte ich in den letzten Wochen Nägel in die Wand hauen können, wäre ich von der hämmernden und nicht der schreibenden Zunft. Leider waren die alle von Bäcker um die Ecke.


Freundlichkeit hat keinen Preis 


Wieso bezahle ich also mehr für schlechtere Ware? Gibt es noch einen Faktor? Ok, ich werde bedient, brauche aber a) wesentlich länger weil der Filialleiter es eine grandiose Idee fand nur eine Verkäuferin hinter seinen Tresen zu stellen und bekomme b) von der gestressten Angestellten neben meinen angeforderten Rundstücken zusätzlich die schlechte Laune über deren Gesamtsituation ab.

Falls es doch einen Bäcker gibt, der es verdient, dass man seine Brötchen für den etwas höheren Preis kauft - Anregungen und Tipps in die Kommentare.