Freitag, März 22, 2013

Von Fluffern und Zahnarzthelferinnen

"Rauchen Sie?"
"Nein."
"Trinken Sie Kaffee?"
"Ja."

Verhör beendet. Ich sitze im Zahnarztstuhl und die junge Zahnarzthelferin hantiert in meinem Mund herum, pustet hier, poliert da und ich frage mich nur: "Was genau machen Zahnarzthelferinnen eigentlich mit 35?" Nicht dass die Anwesende so alt wäre, im Gegenteil sie dürfte knapp 25 sein.
Nach meinem Umzug habe ich ja  nun den Zahnarzt gewechselt, und dessen Sprechstundenhilfen könnten durchaus das Loft einer durchschnittlichen Castingshow bewohnen.
Allerdings ist das nun nicht die erste Zahnarztpraxis in der mir das so vorkommt. Irgendwie hatten alle meine Zahnärzte immer junge Helferinnen. Einzige Ausnahme war die schräge Homöopathen-Zahnärztin, die neben den jungen Dingern auch eine Mittvierzigerin beschäftigte. Bleibt also die Frage: "Was machen Zahnarzthelferinnen mit 35?"

Vielleicht heiraten sie, kriegen Kinder, gehen danach nicht mehr arbeiten und entsorgen endgültig ihren Fluffer. Ja, der Begriff entstammt der Pornoindustrie. Da er dort aber nicht mehr gebraucht wird, also der Begriff, hat ihn nun ein Frauenmagazin, welches ich im Wartezimmer gelesen habe, umfunktioniert als Begriff für den Typen, den sich eine Frau warm hält, aber nicht ranlässt. Also den Kerl, dem Sie schöne Augen macht, den Rechner zur Reparatur gibt, die Schrankwand und Bett aufbauen lässt, aber Selbigen nicht in Selbigem vernascht. Mit anderen Worten, der hoffnungslos Verliebte, den man selbstverständlich bitte nur belastbar ausnutzen soll heißt dort jetzt "Fluffer" oder dann wahrscheinlich eingedeutscht: Vorlutscher!
Na dann mal viel Spaß beim Aufschrei.

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